Skifahren 2.0: Wie Big Data den Sport verändert hat

Das ewige Anstehen am Ticketschalter, die verzweifelten Versuche mit Handschuhen die Pistenkarte auf- und zusammenzufalten, das zermarternde Warten in der Schlange vorm Lift … notwendige Übel des Skifahrens? Keineswegs! Big Data sei Dank. 

Wenn man an Anwendungsgebiete für Big Data denkt, landen die meisten fast automatisch bei Marketing-Riesen oder High-Tech-Konzernen. Beim Skifahren hingegen nicht unbedingt. Doch wenn man sich heute in den Skigebieten umsieht, ist Big Data dennoch allgegenwärtig. Und es hat sie nachhaltig verändert. Den Anfang machte das stete Aussterben klassischer Papier-Tickets. Diese sind ja im Grunde schon seit Jahren modernen, kontaktlosen Tickets mit RFID-Chips (radio frequency identification) gewichen. Und die wurden mit der Zeit immer besser genutzt.

Clipboard02Immerhin ermöglichte der Wechsel auf ein digitales System nicht nur ein deutlich schnelleres Vorankommen beim Lift, es brachte zudem nach und nach neue Vorteile für Skigebiet und Sportler gleichermaßen. Erstere zum Beispiel hatten somit plötzlich viel detailliertere Daten zur Verfügung, was ihre Kunden eigentlich so tun, nachdem sie ein Ticket gekauft hatten. Welche Lifte wurden zu welchen Tageszeiten genutzt, was sind die häufigsten Routen, die Skifahrer nehmen und so weiter. So konnte nicht nur die Instandhaltung und der Ausbau der Pisten immer weiter optimiert werden, es boten sich auch fürs Marketing wichtige Einblicke; und neue Möglichkeiten, von denen wiederum auch die Skifahrer selbst profitieren. Das Stichwort lautet Gamification.

Immer mehr Skigebiete bieten mittlerweile eigene Apps, über die nicht nur besonders einfach ein Ski-Ticket gekauft werden kann, sondern mittels derer auch so manch Zusatzfeature geboten wird: Wetterdaten, Infos zu Pistenzuständen, Übersichtskarten und natürlich auch ein Tracking der eigenen Leistung. So kann man am Ende des Tages, beim Après Ski, gegenseitig seine zurückgelegten Entfernungen vergleichen oder noch direkt am Berg Trophäen freischalten. Das wiederum motiviert vielleicht gerade Saisonkarten-Besitzer zu häufigeren Besuchen oder mehr Zeit am Berg. Und das ist gut fürs Geschäft des Ski-Gebiets. Studien belegten nämlich: Desto häufiger ein Saisonkarten-Besitzer am Berg unterwegs war, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass er sein Abonnement verlängert.

Doch die Vorteile von Big Data enden nicht bei bloßen Apps. Das Skigebiet Ski Amadé bei Salzburg beispielsweise bietet seit zwei Jahren ihre Ski Amadé Datenskibrille zum Verleih an. Also eine Skibrille mit eingebautem Head-Up-Display, das seinem Träger diverse Infos direkt ins Sichtfeld projiziert – zum Beispiel die aktuelle Geschwindigkeit oder Infos zum nächsten „Point of Interest“ (einer Hütte, einem Fotopoint, usw.). Auch ein vollwertiges „Skigebiets-Navi“ ist seit neustem integriert. Einfach Wunschziel eingeben und die Brille führt einen zu allen nötigen Liften und Pisten um dort anzukommen.

Doch nicht nur Skigebiete und freie App-Anbieter nutzen Big Data bereits, um unseren Skialltag interessanter, bequemer und spaßiger zu machen. Auch Equipment-Hersteller sind auf den Zug aufgesprungen. Besonders Rossignol investiert stark in den Bereich. 2015 taten sich die Franzosen mit dem Schweizer Startup PIQ zusammen um ein Tracking-Device zu entwickeln und in weiterer Folge auch direkt in Rossignol-Schuhe zu integrieren, das noch viel genauer Daten sammeln kann als ein eingestecktes Smartphone: G-Belastung, Sprünge, Drehungen … alles wird aufgezeichnet und wiederum mit Gamification-Ansätzen für den User aufbereitet.

PIQ01[1]Warum sie das tun? Einfach: Während dem Verbraucher neue Zusatznutzen geboten werden, was wiederum auch die Marke Rossignol stärkt, sammelt der Hersteller selbst jede Menge neue Daten; gewinnt neue Einblicke in die Gewohnheiten und Vorlieben seiner Kundschaft. Neue Marketing-Möglichkeiten tun sich auf … auch wenn man diese mit Big Data beim Thema „Skifahren“ eben vielleicht gar nicht erwartet hätte.

Gleiches könnte für Sie und Ihr Unternehmen gelten. Wenn Sie möchten, helfen wir Ihnen gerne, es zusammen herauszufinden … unsere Big Data Beratung, in der wir gemeinsam Ihre Big Data-Anwendungsbeispiele identifizieren, könnte der perfekte, erste Schritt für Sie sein.

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